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Kinder und Jugendliche im Netz besser schützen
Aktuelle Meldung
Der Jahresbericht von jugendschutz.net macht deutlich: Für ein gutes Aufwachsen mit Medien brauchen Kinder und Jugendliche insbesondere in den Sozialen Medien besseren Schutz. Dafür sind auch die Plattformen selbst in der Pflicht, betonte Staatssekretärin Juliane Seifert.
Über 100.000 Angebote überprüfte jugendschutz.net im Jahr 2017 auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz und stellte 7513 Verstöße fest. Zwar konnte in 80 Prozent aller Verstoßfälle eine schnelle Löschung erreicht werden, gleichzeitig geht aus dem Bericht hervor, dass die Plattformen bislang zu wenig Vorsorge ergreifen.
Die Staatssekretärin im Bundesjugendministerium, Juliane Seifert, betonte:
"Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Schutz und Teilhabe - auch in den Sozialen Medien. Wer eine App anbietet, die bei einer jungen Zielgruppe beliebt ist, muss auch sichere Nutzungsmöglichkeiten gewährleisten. Um Kindern und Jugendlichen ein gutes Aufwachsen mit Medien zu ermöglichen, werden wir die gesetzlichen Schutzregelungen modernisieren und Anbieter dazu verpflichten, die Prävention zu verbessern."
Es reiche nicht aus, dass Anbieter wie zum Beispiel Instagram nur auf Hinweise reagieren, erklärte Friedemann Schindler, Leiter von jugendschutz.net. Wenn bereits Achtjährige in den Diensten unterwegs seien, wären sichere Voreinstellungen ein Muss.
Die bestehenden Schutzprogramme seien im Social Web nahezu wirkungslos - ausgerechnet dort, wo Kinder und Jugendliche online überwiegend unterwegs seien, stellte Dr. Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM), fest. Angesichts der Fülle an Verstößen und Übergriffen seien funktionierende technische Mechanismen ein wichtiger Bestandteil zeitgemäßen Jugendschutzes. Dafür brauche es Standards und Lösungen, die auch 'Künstliche Intelligenz' einbezögen.
Für besseren Kinder- und Jugendschutz im Internet
Aus Sicht des Bundesjugendministeriums bedarf es einer Weiterentwicklung des Kinder- und Jugendschutzes, insbesondere im Bereich der digitalen Medien. Neben rechtlichen Schutzmaßnahmen spielt jedoch auch ein kompetenter Umgang der Kinder und Jugendlichen mit digitalen Medien eine wichtige Rolle. Dem Bundesjugendministerium ist es daher ein besonderes Anliegen, Eltern dabei zu unterstützen, ihren Kindern einen guten Gebrauch von Medien zu vermitteln - etwa zu den Themen persönliche Daten und Cybermobbing. Der Medienratgeber "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht" bietet praktische Hilfen.
Fallen jugendgefährdende Inhalte auf, können diese beim Beschwerdeportal jugenschutz.net gemeldet werden. Die vom Bundesjugendministerium geförderte Beschwerdestelle sorgt dafür, dass Anbieter den Jugendschutz einhalten und jugendgefährdende Angebote anpassen, löschen oder unzugänglich machen.
Weitere Informationen
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Was ist Cybermobbing? Unter Cyberbullying oder Cybermobbing versteht man die Beleidigung, Bedrohung, Bloßstellung oder Belästigung von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien. Dazu zählen Soziale Netzwerke, Smartphones, Websites, Foren, Games und Chats.
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Wo kann ich mich beraten lassen? Hilfe bei den Folgen von Mobbing-Attacken: Mobbing - ob online oder offline - kann Kinder und Jugendliche psychisch extrem überfordern. So haben Vorfälle häufig Langzeitfolgen - die Betroffenen bleiben verängstigt und verschlossen. In solchen Fällen sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen, zum Beispiel bei einem Psychologen oder einer Beratungsstelle. Für Jugendliche ist es wichtig, Beratungsangebote zu kennen, an die sie sich mit Problemen wenden können, die sie nicht mit den Eltern oder Lehrkräften besprechen wollen. Bei einer Online-Beratung bleiben sie anonym und können sich trotzdem akut Hilfe suchen. Links zu Beratungsstellen: Die Nummer gegen Kummer ist ein kostenloses telefonisches Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern - auch bei Problemen mit dem Internet Die Bundeskonferent für Erziehungsberatung berät Kinder und Jugendliche sowie Eltern online Bei Juuuport informieren und beraten ausgebildete Jugendliche Gleichaltrige Unterstützung für pädagogische Fachkräfte: In vielen Fällen von Cybermobbing sind Ermittlungen und Maßnahmen schwer umzusetzen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass an betroffenen Schulen und in Jugendeinrichtungen Präventionsarbeit gegen Cyberbullying - zum Beispiel im Rahmen einer allgemeinen Gewaltprävention - geleistet wird. Den Jugendlichen sollte klar gemacht werden, was es für die Opfer solcher Attacken bedeutet, wenn sie über Community-Portale diffamiert und öffentlich bloßgestellt werden - und dass sich Täter im Einzelfall aufgrund von Persönlichkeitsrechtsverletzungen strafbar machen. Mit dem Ziel, insbesondere religiöses Mobbing an Schulen einzudämmen und Toleranz und Demokratieverständnis zu fördern, hat das Bundesjugendministerium im Mai 2018 ein Programm zur Ausbildung von Anti-Mobbing-Profis an Schulen gestartet. Sind Sie Lehrerin oder Lehrer und möchten das Thema Cybermobbing gerne im Unterricht thematisieren? Hier finden Sie Materialien und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung: Links zu Informationen und Materialien: Broschüre "Gutes Aufwachsen mit Medien" des Bundesfamilienministeriums Ratgeber Cybermobbing für Eltern und Pädagogen sowie Unterrichtsmaterialien mit Hintergrundinformationen zu Cybermobbing und Materialien für die pädagogische Praxis bietet klicksafe an.
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Was kann ich dagegen tun? Ich befürchte, dass mein Kind Opfer einer Cybermobbing-Attacke wurde. Wie kann ich mir Klarheit verschaffen und mein Kind unterstützen? Leider wenden sich Jugendliche bei Online-Problemen viel zu selten an ihre Eltern - wahrscheinlich, weil sie deren Unverständnis fürchten, Angst vor einem Internetverbot haben oder weil ihnen die Verunglimpfungen und Beleidigungen peinlich sind. Deshalb gilt für Eltern als erste Regel: Interesse zeigen! Eltern sollten sich so gut wie möglich darüber informieren, was ihre Kinder im Internet unternehmen, auf welchen Seiten sie surfen und mit wem sie kommunizieren. Bei Problemen sollten sie sich als Ansprechpartner anbieten und ihrem Kind ohne Schuldzuweisungen dabei helfen, sich gegen Mobbing zu wehren. Was ist zu tun, um gegen eine Attacke vorzugehen? Grundsätzlich gelten in Kommunikationsdiensten des Internet die gleichen gesetzlichen Regelungen wie im "realen Leben": Massive Beleidigungen, Bedrohungen und Belästigungen sind strafbar, ebenso wie die Verletzung der Persönlichkeitsrechte durch die unerlaubte Veröffentlichung von Fotos oder Filmen. Es gibt Möglichkeiten, gegen die Attacken vorzugehen, allerdings ist hier schnelles Handeln gefragt, bevor sich Gerüchte oder diffamierende Fotos und Videos weiter verbreiten können. Was Sie konkret tun können: Dokumentieren Sie den Vorfall. Notieren Sie sich alle Informationen über die Täter und die Plattform, über die das Mobbing stattfindet. Machen Sie Screenshots von beleidigenden Einträgen und speichern Sie Mails und Nachrichten mit diffamierenden Inhalten. Wenden Sie sich an den Betreiber. Informieren Sie den Betreiber der Plattform, über die Ihr Kind gemobbt wurde, über die Vorfälle. Liefern Sie ihm dabei so viele Details wie möglich. Der Betreiber ist dazu verpflichtet, die Verunglimpfungen aus seinem Angebot zu löschen. Mit dem Inkrafttreten des Netzwerkdurchsetzungsgesetztes (NetzDG) zum 1. Januar 2018 wurden die Betreiber sozialer Netzwerke wie Facebook und YouTube zudem verpflichtet, Beiträge ihrer Nutzer besser und regelmäßiger zu kontrollieren und bei Verstößen gegen gesetzliche Bestimmungen zügig zu reagieren, indem sie Inhalte entfernen oder Nutzer sperren. Sollte der Betreiber dennoch nichts entsprechendes tun, oder sollten Sie hier in einer anderen Form Hilfe benötigen, können Sie sich an eine Beschwerdehotline wie zum Beispiel www.jugendschutz.net wenden. Suchen Sie das Gespräch. Ein Großteil der Cybermobbing-Vorfälle hat seine Wurzeln im Alltag der Jugendlichen - deshalb sind die Täterinnen und Täter der Attacken häufig bekannt, selbst wenn diese anonym agieren. Ist das der Fall, können Sie das Gespräch mit deren Eltern suchen oder auch mit der Schule. Wird das Mobbing erst einmal thematisiert, hören die Attacken oftmals schon auf. Erstatten Sie Anzeige. In Fällen von massiven Beleidigungen und Drohungen und groben Persönlichkeitsrechtsverletzungen ist eine Strafanzeige gegen den oder die Täter möglich. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Vorfälle zuvor so gut wie möglich dokumentiert und an die Polizei weitergegeben haben. Wie können sich Jugendliche selbst schützen? Kinder und Jugendliche können das Risiko, zum Opfer einer Mobbingattacke zu werden senken, indem sie online immer vorsichtig mit ihren persönlichen Daten und Fotos umgehen. Unabhängig vom Internet sollten Jugendliche auch darauf achten, dass sie sich nicht heimlich fotografieren oder filmen lassen - wenn zum Beispiel auf einer Party Fotos geschossen werden, sollten sie die Fotografierenden fragen, was mit den Bildern geschieht und darum bitten, die von ihnen gemachten nicht im Internet zu veröffentlichen. Daneben ist es ratsam, sich auf Kommunikationsplattformen nicht auf Streitereien einzulassen und sich nicht provozieren zu lassen. Keinesfalls sollte man mitmachen, wenn Leute aus der Clique einen anderen gezielt fertigmachen wollen. Wirkliche Courage ist, sich offen gegen jede Form des Mobbings auszusprechen und Opfer im Bekanntenkreis dabei zu unterstützen, sich gegen die Attacken zu wehren. Tipps für Kinder und Jugendliche: Verrate nicht zu viel über Dich! Wohnort, Schule, Handynummer und Passwort sollten auf jeden Fall Dein Geheimnis bleiben und nicht im Internet einsehbar sein. Denk nach, bevor Du etwas im Internet veröffentlichst! Was einmal im Internet steht, ist nicht mehr so leicht zu entfernen. Wenn Du ein Foto von Dir einstellst, wähle eins aus, auf dem Du nicht eindeutig zu erkennen bist. Willst Du ein Foto von Freunden einstellen, bitte sie erst um Erlaubnis. Bleib misstrauisch! Nimm nicht jeden gleich in Deine Freundesliste auf. Andere Community-Mitglieder erzählen nicht immer die Wahrheit über sich. Gib Mobbing keine Chance! Lass Dich nicht auf Online-Streitigkeiten ein und mach nicht mit, wenn andere jemanden übers Internet fertigmachen wollen. Wenn Du eine Mobbing-Attacke beobachtest, dann hilf dem Opfer, indem Du einen Erwachsenen informierst. Hol dir Hilfe! Wenn Dir selbst einmal online etwas Unangenehmes passiert, dann suche Dir einen erwachsenen Ansprechpartner, der Dich unterstützen kann - und wehre Dich. Links zu diesem Thema: Hintergrundinformationen, rechtliche Hinweise und Tipps der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes Hintergrundinformationen und Tipps für Jugendliche, speziell für Mädchen, bei LizzyNet "No Hate Speech"-Kampagne des Europarates zur Bekämpfung von Hass im Netz, die in Deutschland durch das Bundesfamilienministerium unterstützt wird Initiative #NichtEgal für Toleranz und Respekt unter Schirmherrschaft von Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey, die sich für eine respektvolle Debattenkultur im Alltag und im Netz und einen fairen Umgang im Meinungsaustausch untereinander einsetzt Präventions- und Interventionsprogramm der "Mobbing stoppen! Kinder stärken!" der Stiftung gegen Mobbing und Cybermobbing
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Digitale Souveränität für alle Generationen ermöglichen Das Bundesgesellschaftsministerium setzt sich dafür ein, dass alle Bürgerinnen und Bürger digitale Technologien selbstbestimmt und sicher nutzen können. Ziel ist, ihre Kompetenzen zu stärken.