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Was sollte ich für eine Pflegeelternschaft mitbringen?
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Pflegefamilien sind ganz unterschiedlich. Wichtig ist vor allem, dass Sie sich der Aufgabe gewachsen fühlen und bereit sind, eng mit dem Jugendamt und den leiblichen Eltern zusammenzuarbeiten.
Die Pflegeelternschaft ist unabhängig vom Familienstand möglich. Es können Paare mit und ohne Kinder, heterosexuelle oder gleichgeschlechtliche Paare oder auch Alleinstehende sein.
Zwar gibt es keine starren Altersgrenzen für die Aufnahme eines Pflegekindes, die Pflegekinderdienste stellen jedoch sicher, dass es einen familienentsprechenden Altersunterschied zwischen Ihnen und Ihrem Pflegekind gibt. In der Regel sollten Sie nicht jünger als 25 Jahre sein. Wenn das Pflegekind volljährig wird, sollten Sie nicht älter als 63 Jahre sein.
In der Regel müssen Sie geordnete wirtschaftliche Verhältnisse und ausreichend Wohnraum nachweisen. Vorzulegen sind ein erweitertes Führungszeugnis und ein ärztliches Attest.
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Eine Berufstätigkeit stellt grundsätzlich keinen Hinderungsgrund für die Aufnahme eines Pflegekindes dar. Als Pflegeeltern haben Sie, wie alle Eltern, einen Anspruch auf Elternzeit.
Wichtig ist, dass Sie vor allem in der Anfangsphase genug Zeit für das Ankommen des Kindes in Ihrer Familie einplanen. Der Aufbau einer Beziehung braucht Zeit und Zuwendung.
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Die wichtigste Voraussetzung für Pflegeeltern ist die Freude am Zusammenleben mit Kindern und die Fähigkeit, ihnen Zuneigung, Verständnis, Zeit und viel Geduld entgegenzubringen. Pflegeeltern sollten mit den Eltern und dem Hilfesystem zusammenarbeiten können.
Pflegekinder benötigen vor allem:
- Sicherheit
- Stabilität
- Transparenz
- Zuverlässigkeit
- Vertrauen
- Zugehörigkeit
Die Jugendämter vor Ort prüfen im Einzelfall sorgfältig, ob Sie für die Aufnahme eines Pflegekindes geeignet sind. Dieser Überprüfungsprozess nimmt in der Regel einige Zeit in Anspruch und wird von den Jugendämtern unterschiedlich gestaltet.
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Eine pädagogische Ausbildung ist keine Voraussetzung für Pflegeeltern. Doch auch noch nach dem Vorbereitungskurs sind der Besuch von Weiterbildungen, bei denen man sein Erziehungsverhalten reflektieren und etwas Neues lernen kann, sowie der Austausch mit anderen Pflegeeltern immer hilfreich. Viele Pflegekinderdienste bieten auch Supervisionen für Pflegeeltern an. Das kann dabei helfen, Dynamiken in der Familie besser zu verstehen und sich mit anderen Pflegeeltern zu vernetzen.
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Bevor Kinder und Jugendliche in Pflegefamilien vermittelt werden, hat ein großer Teil von ihnen schon negative Erfahrungen machen müssen. Diese Erlebnisse wirken sich oft auf die kindliche Psyche aus. Zusammen mit genetischen Faktoren oder Einflüssen vor der Geburt können so nicht selten Auffälligkeiten in der Entwicklung und dem Verhalten sowie seelische Probleme begünstigt werden. Mitunter kann dadurch auch der Aufbau einer Beziehung zu der Pflegefamilie erschwert werden. Bei der Vermittlung ist jedoch nicht immer schon bekannt, welche Belastungen ein Kind mit sich trägt.
Manche Kinder haben Behinderungen oder chronische Krankheiten und benötigen dadurch eine besondere Unterstützung.
Zusätzlich zur Eingewöhnung in ein neues Umfeld, müssen alle Pflegekinder die Trennung von ihrer Familie und ihrem vertrauten Umfeld verkraften. Deshalb müssen Pflegefamilien Toleranz, Offenheit und Geduld mitbringen und belastbar sein. Sie sollten bereit sein, mit dem Jugendamt oder dem Pflegekinderdienst zusammenzuarbeiten, mit den Eltern zu kooperieren und sich weiterzubilden.