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Wie kann ich erkennen, dass mein Kind schwierige Vorerfahrungen gemacht hat oder es sogar traumatisiert ist?
Die Adoptionsvermittlungsstelle bereitet die künftigen Adoptiveltern bestmöglich auf die Annahme des Kindes vor - auf Grundlage aller ihr vorliegenden Informationen über das Kind, seine Geschichte und seine Lebens- und Gesundheitssituation.
Unter Umständen kann es jedoch sein, dass der Vermittlungsstelle nicht alles aus der Vorgeschichte des Kindes bekannt ist. Wenn Kinder in ihrer Vergangenheit traumatisierende Erlebnisse wie Gewalt oder Missbrauch erlebt haben, sprechen sie oft nicht darüber. Es kommt dann darauf an, auf Anzeichen im kindlichen Verhalten zu achten. Dazu kann zum Beispiel gehören, dass Kinder sehr ängstlich, teilnahmslos, schreckhaft, angespannt oder übertrieben aktiv sind. Außerdem können sie Trennungsängste entwickeln oder häufig Alpträume haben. Häufig fällt es den Kindern auch schwer, sich auf etwas zu konzentrieren oder sie wiederholen das traumatisierende Ereignis im Spiel immer wieder.
Einige Kinder entwickeln Bindungsstörungen. Hier gibt es verschiedene Formen, die sich durch unterschiedliches Verhalten äußern. Einerseits können die Kinder stark gehemmt sein und sind dann zum Beispiel übervorsichtig oder zeigen wenig emotionale Reaktionen. Andererseits kann sich die Bindungsstörung auch durch Enthemmung bemerkbar machen. Dies zeigt sich vor allem durch distanzloses Verhalten gegenüber Fremden. Zum Beispiel setzt sich das Kind sofort auf den Schoß einer Person, die es zum ersten Mal sieht.
Traumata können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dementsprechend halten solche Reaktionen manchmal nur kurz an oder sie ziehen sich über einen längeren Zeitraum hin.
Wenn Ihnen etwas am Verhalten Ihres Kindes auffällt, sollten Sie auf jeden Fall mit Ihrer Adoptionsvermittlungsstelle Kontakt aufnehmen. Die Beraterinnen und Berater helfen Ihnen, Ihre Beobachtungen richtig einzuordnen und besprechen mit Ihnen, ob eine professionelle Unterstützung beispielsweise bei einem psychosozialen Beratungsdienst oder einer Familienberatungsstelle hilfreich ist.