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Wie viel Medienkonsum ist für Kinder und Jugendliche angemessen und wie kann ich mein Kind vor den Risiken im Internet schützen?
Für fast alle Kinder und Jugendlichen gehören Smartphones, Internet, Videospiele und Fernsehen zum Alltag. Deshalb ist es wichtig, das richtige Maß für die Mediennutzung zu finden.
Wenn Kinder und Jugendliche zu viel fernsehen oder im Internet surfen, bewegen sie sich weniger, können sich schlechter konzentrieren und laufen Gefahr, zu vereinsamen. Viele Eltern fragen sich deshalb, wie viel Medienkonsum sie ihren Kindern erlauben sollen. Eine entsprechende gemeinsame Vereinbarung zu finden und einzuhalten, ist für viele Familien eine tägliche Herausforderung.
Wie können Eltern ihren Kindern einen verantwortungsbewussten Medienkonsum beibringen? Wichtig ist, dass Sie klare Absprachen mit Ihrem Kind treffen. Jüngere Kinder sollten Sie nicht allein vor dem Smartphone, dem Fernseher oder dem Computer lassen, aber auch ältere Kinder und Jugendliche sollten bei der Mediennutzung begleitet und unterstützt werden.
Das Bundesfamilienministerium stärkt die Medien- und Erziehungskompetenz in Familien durch zahlreiche Unterstützungsangebote. Die Initiative "Gutes Aufwachsen mit Medien" bündelt eine Vielzahl an Informationen wie Ratgeber, Beratungsangebote, Weiterbildungsangebote und kreative Ideen für Eltern und stellt sie online zur Verfügung. Weitere Informationen zum kindgerechten Einstieg in die Internetnutzung finden Sie in der Publikation "Gutes Aufwachsen mit Kind - Ein Netz für Kinder".
Der Online-Medienratgeber für Eltern und Erziehende "SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht." bietet darüber hinaus Antworten auf viele Fragen der kindlichen Medienerziehung und gibt alltagstaugliche Empfehlungen für den kindlichen Medienumgang. In kostenlosen Online-Medienkursen können sich Eltern und Erziehende gestaffelt nach unterschiedlichen Altersstufen zur Medienerziehung informieren. Zusätzlich hält die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ) Informationen zum Jugendmedienschutz und zur Medienerziehung bereit. Weitere Unterstützung zum Thema Mediennutzung bieten die Medienbriefe des Bayerischen Landesjugendamtes. Jede Ausgabe ist nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes gegliedert und gibt Eltern und Erziehungsberechtigten entsprechende Tipps und Checklisten an die Hand.
Welche Empfehlungen zur Bildschirmnutzung gibt es?
Expertinnen und Experten raten, dass Eltern feste Zeiten vereinbaren sollten, die Ihre Kinder an Bildschirmen von Smartphones, Computer, Laptops oder Tablets verbringen dürfen. Ein tägliches Maß sollte bei der Bildschirmnutzung nicht überschritten werden. Es ist wichtig, dass Kindern genügend Zeit für die Erfahrungen in der realen Welt bleibt. Der Elternratgeber "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht." empfiehlt folgende Altersstaffelung:
- 0 bis 3 Jahre: Am besten gar keine Bildschirmzeit. Wenn Medien doch genutzt werden, dann nur sehr dosiert und nicht jeden Tag.
- 4 bis 5 Jahre: bis zu einer halben Stunde Bildschirmzeit am Tag.
- 6 bis 9 Jahre: bis zu einer Stunde Bildschirmzeit am Tag.
- Bei älteren Kindern ab 10 Jahre empfiehlt es sich, ein wöchentliches Zeitkontingent zu vereinbaren.
Darüber hinaus sollten Sie hinschauen, womit sich Ihre Kinder im Internet beschäftigen und welche Angebote sie nutzen. Um einen verantwortungsvollen Umgang mit den digitalen Medien zu vermitteln, sollte die Mediennutzung gemeinsam mit den Kindern erfolgen.
Wie soll ich mit dem Thema Fernsehen umgehen?
Für den Fernsehkonsum gelten ähnliche Empfehlungen wie für die Nutzung digitaler Medien. Auch hier sollten Sie klare Absprachen mit Ihrem Kind treffen. Gemeinsam können Sie klären, welche Programme es wann und wie lange schauen darf.
Wie soll ich mit sozialen Netzwerken und Online-Angeboten umgehen und wie kann ich mein Kind vor den Risiken schützen?
Soziale Netzwerke wie TikTok, Facebook, Instagram oder Snapchat sind für Jugendliche und zunehmend auch für jüngere Kinder zentrale Kommunikations- und Interaktionsplattformen. Sie bieten spannende Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen, Profile zu erstellen und sich in neuen Rollen auszuprobieren.
Neben diesen Vorteilen bergen soziale Medien jedoch auch Risiken und Gefahren, wie zum Beispiel
- Cybermobbing,
- Grooming,
- sexualisierte Gewalt,
- Suchtgefährdung und
- Anleitung zu Selbstgefährdung.
Eine sichere Teilhabe an sozialen Netzwerken kann durch das Verhalten Ihres Kindes sowie durch Ihre Unterstützung gefördert werden. Besonders wichtig ist es, mit Ihrem Kind zu besprechen, dass es möglichst wenig persönlichen Angaben und Inhalte veröffentlicht. Unterstützen Sie es dabei, Online-Angebote maßvoll und vorsichtig zu nutzen und klären Sie es über die Risiken wie Cybermobbing und Cybergrooming auf.
Cybermobbing ist besonders gefährlich, da Täterinnen und Täter online leichter, rund um die Uhr, oft anonym und vor großem Publikum agieren können. Inhalte verbreiten sich schnell und können außer Kontrolle geraten. Um Ihr Kind vor Cybermobbing zu schützen, sprechen Sie offen über das Thema. Ermutigen Sie es, Freundschaftsanfragen zu prüfen, vorsichtig mit persönlichen Daten und Bildern umzugehen, Privatsphäreeinstellungen zu überprüfen und niemals Anmeldedaten weiterzugeben. Sollte Ihr Kind von Cybermobbing betroffen sein, nehmen Sie das Problem ernst, bieten Sie Hilfe an und suchen Sie weitere Unterstützung.
Beratung finden Kinder und Jugendliche bei JUUUPORT. Die bundesweit agierende Online-Beratung von jungen Menschen für junge Menschen richtet sich an alle, die Probleme im Netz haben. Ehrenamtlich aktive Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Deutschland helfen Gleichaltrigen bei Online-Problemen wie Cybermobbing, Mediensucht und sexueller Belästigung vertraulich weiter.
Wie soll ich mit digitalen Spielen umgehen?
Das Angebot an digitalen Spielen (Computerspiele, Spiele-Apps für Smartphone und Tablet, Spielekonsolen) ist vielfältig. Informieren Sie sich über die Spiele, die Sie Ihrem Kind kaufen möchten, und prüfen Sie genau, ob sie für Ihr Kind geeignet sind und den Werten Ihrer Familie entsprechen. Altersfreigaben können Ihnen dabei helfen, einzuschätzen, welche Spiele für Ihr Kind geeignet sind. Wichtig ist, dass Sie einerseits Regeln und feste Zeiten vorgeben. Zeigen Sie andererseits auch Interesse an den Spielen Ihrer Kinder, lassen Sie sich diese erklären und spielen Sie ab und zu mit Ihren Kindern.
Jugendmedienschutz: Welche Beschwerde- und Hilfeangebote gibt es?
Das Bundesfamilienministerium fördert verschiedene Beschwerde- und Hilfsangebote:
- jugendschutz.net ist ein Kompetenzzentrum für Jugendschutz im Internet. Es nimmt Hinweise auf Verstöße gegen den Jugendmedienschutz entgegen und sorgt dafür, dass sie schnell beseitigt werden.
- Die Internet-Beschwerdestelle Deutschland kümmert sich ebenfalls darum, dass rechtswidrige Inhalte entfernt werden. Über ein Online-Formular können Sie diese einfach und schnell melden.
- Nummer gegen Kummer e. V. berät Kinder, Jugendliche und Eltern in Deutschland kostenlos und anonym zu verschiedenen Themen. Der Verein ist unter der Rufnummer 116 111 sowie per Mail und Chat erreichbar.
Weitere Informationen
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Initiative Gutes Aufwachsen mit Medien - Ein Netz für Kinder
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SCHAU HIN! Was dein Kind mit Medien macht.
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Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz (BzKJ)
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Medienbriefe Bayerisches Landesjugendamt
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JUUUPORT e. V. - Online-Beratung bei Cybermobbing und Problemen im Netz
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jugendschutz.net: Verstoß melden
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Internet-Beschwerdestelle Deutschland
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Nummer gegen Kummer: Kinder- und Jugendtelefon
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Seitenstark: Kinderseiten
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klicksafe: Die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz
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Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)
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Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen FSF
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Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstekontrolle FSM
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Broschüre: Online dabei - aber sicher!
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Kommission für Jugendmedienschutz